Freitag, 28. Januar 2011

Für euch gelesen: "Köstliches von Waldbäumen"


Da ist mir doch letztens ein interessantes Buch untergekommen: "Köstliches von Waldbäumen - bestimmen, sammeln und zubereiten" von Dr. Markus Strauß.
Natürlich musste ich mir dieses Buch gleich besorgen und probelesen. Und um euch die Entscheidung zu erleichtern, ob es sich lohnt, dieses Buch zu kaufen oder nicht, möchte ich nun von meinen (bisherigen) Erfahrungen mit diesem Buch berichten.
Das Buch beschäftigt sich mit 10 Waldbäumen, die zum größten Teil bekannt sind: Birke, Buche, Eiche, Esskastanie, Fichte und andere Nadelbäume, Robinie, Sommerlinde, Spitzahorn und Vogelkirsche. Diese Beschränkung auf lediglich 10 Bäume finde ich sehr sinnvoll, da besonders Anfänger bei der Suche und Bestimmung der Bäume nicht überfordert werden. Es kommt nicht zu einem Zustand, in dem man im wahrsten Sinne des Wortes 'den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht'.
Jedem dieser Bäume ist jeweils ein Kapitel gewidmet, welches sich in "Porträt" des Baumes, "Wuchs und Aussehen", "Vorkommen", "Charakteristische Inhaltsstoffe und Heilwirkungen", "Sammeltipps", "Verwendete Pflanzenteile und Erntezeit" und "Rezepte und Ideen" unterteilt. Grundsätzlich ist jedes dieser Unterthemen sehr ausführlich behandelt, doch fehlen mir gerade bei "Wuchs und Aussehen" weitere Bilder um den jeweiligen Baum genau bestimmen zu können. Trotzdem muss man lobend hervorheben, dass verwechselbare Arten gut beschrieben sind und zum Glück auch erwähnt werden. Man sollte, ist man sich bei der Bestimmung eines Baumes nicht sicher, aber dennoch ein anderes Bestimmungsbuch oder einen Sachkundigen zu Rate ziehen.
Vom Rezeptteil wiederum bin ich sehr begeistert. Der Autor geht genau auf Herstellungsmöglichkeiten und Verwendung der Pflanzenteile ein und ist bei den Rezepten sehr kreativ. So wird beispielsweise beschrieben, wie Eichelmehl hergestellt werden kann und wie die Ölgewinnung aus Fichtensamen möglich wäre. Dies ist jedoch so aufwändig, dass es wohl nur wirklich experimentierfreudige Mitmenschen ausprobieren werden. Aber die Rezepte für "Fichtengemüse indische Art" oder für "Eichelplätzchen" hören sich wirklich toll an und werden sicher mal ausprobiert. Ich war erstaunt was sich aus unseren heimischen Bäumen alles machen lässt.
Zu allen sammelbaren Pflanzenteilen gibt es dann auch jeweils eine Tabelle mit den entsprechenden Sammelmonaten. Zusammengefasst findet man diese Angaben nochmals in einem Sammelkalender, der sich aus dem Buchrücken ausklappen lässt. Da werden die nächsten Waldspaziergänge bestimmt nicht langweilig...
Alles in allem ein Buch, das ich mit viel Vergnügen gelesen habe und aus dem ich sicherlich einige Rezepte ausprobieren werde.
Vielleicht kennt ihr ja auch noch Rezepte mit von Bäumen gesammelten Pflanzenteilen. Ich wäre sehr interessiert.
Eure Thab

P.S. Ich habe meine erste Stammleserin. *freu* Herzlich willkommen hier und danke für das Interesse!

Freitag, 21. Januar 2011

Badecupcakes

Ja, wie die Überschrift schon vermuten lässt, geht es diesmal eher weniger um den Garten oder um Pflanzen. Klar, ich habe am Mittwoch meine ersten Samen dieses Jahr ausgesät, aber wollte ich darüber berichten, wäre ich schnell fertig.
Es ging ja auch alles glatt bei der Aussaat. Die Kokoserde quoll auf, wie sie sollte und die Physalis, Vanilleblumen und Lupinen sind in den Startlöchern. Jetzt braucht man nur noch Geduld, bis sie keimen.
Und um mir diese Wartezeit zu vertreiben habe ich gestern ein paar Badecupcakes gemacht:

 

Nein, die kann man nicht essen. Eigentlich sind das ganz normale Badekugeln, die sprudeln, wenn man sie ins Badewasser wirft. Das rosa Törtchen duftet nach Orange, das Grüne nach Aprikose und die hellblaue Sahne nach Vanille.

Damit ihr auch ein so buntes Vergnügen genießen könnt, schreibe ich euch hier mal eine Anleitung dazu:
Ihr braucht für dein Teig:
200g Natron
100g Zitronensäurepulver
50g Stärke
75g Kokosfett
4g Fluidlecithin (als Emulgator - man kann statt dessen auch 25g Milchpulver benutzen)

Das Kokosfett wird in einem Topf geschmolzen und mit dem Fluidlecithin vermischt. (Wenn ihr Milchpulver benutzt, fügt es statt dessen den trockenen Zutaten hinzu). Währenddessen werden die anderen Zutaten abgewogen. Ist das Fett geschmolzen, wird es mit den anderen Zutaten zu einem Teig verrührt. Mit ein paar Tropfen Lebensmittelfarbe lässt sich dieser wunderbar einfärben. Ätherische Öle kann man zum Beduften nehmen. Bei den Duftölen müsst ihr aufpassen. Die meisten Duftöle sind nur für Duftlampen geeignet. In einigen Onlineshops bekommt man aber auch Duftöle für den kosmetischen Einsatz.
Wenn der Teig langsam abkühlt, lässt er sich auch besser kneten. Hat er die Konsistenz von nassem Sand erreicht, wird er in Muffinförmchen gedrückt. Die am besten in den Kühlschrank stellen. Ist die Masse hart, können die Bademuffins aus der Form geklopft werden.

Die Sahne:
25g Sheabutter
25g Kokosfett
etwas Kokosfett zusätzlich
40g Natron
20g Zitronensäurepulver
40g Stärke
4g Fluidlecithin (oder 20g Stärke durch 20g Milchpulver ersetzen)

Die Sheabutter und das Kokosfett in eine Rührschüssel abwiegen. Das zusätzliche Kokosfett schmelzen, das Fluidlecithin einrühren und unter Rühren mit dem Rührgerät mit in die Rührschüssel geben. So lange weiterschlagen, bis das Fett schön fluffig ist. (Bleibt es klumpig, kann man die Schüssel auch nochmal kurz beim Rühren übers Wasserbad stellen). Dann rührt ihr das Natron, die Zitronensäure und die Stärke mit unter. Wenn ihr Milchpulver benutzt habt, kommt das auch erst jetzt mit dazu. Anschließend auch beduften und mit ein paar Tropfen Lebensmittelfarbe einfärben. Dann ab in die Spritztülle und auf die festen Muffins spritzen. Mit ein wenig Deko-Zuckerzeugs dekorieren und auch fest werden lassen. Fertig! (Danke an Claudimaus aus dem Beautykosmos für das Topping-Rezept!)

Diese Badecupcakes eignen sich wunderbar zum Verschenken. Das da war allerdings mein erster Versuch. Wer wirklich professionelle Badecupcakes sehen will sollte sich mal die von El Sapone anschauen:
El Sapones Badecupcakes
Die sind zwar etwas gehaltvoller (Bathmelts), sehen aber wirklich toll aus!
So, jetzt kann ich nurnoch viel Spaß beim Nachmachen wünschen.

Sonntag, 16. Januar 2011

Bald, bald, bald...

Der 19. Januar, und damit mein erster Aussaattermin, rückt immer näher. Meine Ausstattung entsprach jedoch in keinster Weise dem erforderlichen Umfang für mein Saatvorhaben. Deswegen habe ich mir gestern die Busfahrkarte meines Mannes geschnappt und bin zum nächsten Gartencenter gefahren. Gartencenter im Januar - ich war noch nie in einem Gartencenter im Januar. Es war so leer. Im kompletten Außenbereich waren kaum Pflanzen zu finden. Eigentlich ist das ja logisch, denn die meisten Pflanzen sehen im Winter nicht gerade verkaufsfähig aus. Aber der Anblick war so ungewohnt, dass man sich diese Tatsache erst einmal bewusst machen musste.
Doch ich war sowieso nicht wegen der Pflanzen dort, sondern um Pflanzschalen und Anzuchterde zu kaufen. Zu meinem Glück scheine ich nicht die einzige zu sein, die bereits im Januar mit der Vorzucht beginnt, denn es war tatsächlich publikumswirksam eine Verkaufsecke für die Pflanzenzucht hergerichtet. Dort gab es Zimmergewächshäuser, Pflanzschalen, Torfdingens - die Taler, die so aufgehen wenn man sie nass macht - und eben Anzuchterde. Schnell hatte ich mich für eine auf die Fensterbank passende Pflanzschale mit durchsichtigem Deckel entschieden. Doch die Sache mit der Anzuchterde war schon schwerer. Im wahrsten Sinne des Wortes. 20L hört sich garnicht so viel an. Der Sack sieht auch relativ klein aus. Hebt man ihn jedoch an, muss man sich schnell eines Besseren besinnen. So stand ich da, das Zimmergewächshaus in der Hand und eine blaue Ikeatasche im Rucksack. Hatte ich mir doch Zuhause noch eingebildet, eine blaue Ikeatasche wäre eine gute Möglichkeit, größere Dinge zu transportieren. Nachdem ich die Anzuchterde jedoch probeweise einmal angehoben hatte, war ich mir ziemlich sicher, sie nicht mit dem Bus bis nach Hause transportieren zu können - nicht mal mit einer blauen Ikeatasche.
Ich schaute mich nach Alternativen um. 10L Kräutererde -  geht das auch? Eine der Anzuchterden hatte den Vermerk "auch für Kräuter geeignet". Ist Kräutererde also "auch zur Anzucht geeignet"? Aufmerksam studierte ich die Rückseiten auf der Suche nach Düngewerten und Zusammensetzung und entschloss mich, es einfach mal auszuprobieren.
Bis der Bus kam hatte ich noch etwas Zeit. Deswegen ließ ich die Erde erstmal liegen und schaute mich noch etwas um. Die vorgezogenen Blumenzwiebeln reizten mich ja schon und fast hätte ich einen Topf mit gestreiften Krokussen mitgenommen - doch nein, die wären in der Ikeatasche nur zerquetscht worden und zuhause hätte sie eh niemand zu würdigen gewusst. Außerdem fehlte mir ein passender Übertopf.
Doch da, was war das? 1L Kokosfaserblock. Quillt mit Wasser auf 7L Blumenerde auf. Schwach gedünngt und zur Anzucht geeignet. Und leicht!
Überglücklich drückte ich die Kokosfasern an mich, hatten sie mich doch davor bewahrt, 10L Erde schleppen zu müssen. Zwei Pakete davon wanderten in meinen Einkaufswagen.
Zwischen den ganzen Aussaatprodukten entdeckte ich noch ein Gratistraktat mit einer Anleitung zur richtigen Anzucht. Als Buslektüre nahm ich auch das mit. Doch ob Pflanzenanzucht nach Anleitung so einfach ist, wie Kochen nach Kochrezept? Wir werden sehen. Was meint ihr?
Ich bin für jeden Tipp dankbar.

Sonntag, 9. Januar 2011

Oh nein, noch son Gartenblog!

Klar, Gartenblogs gibt es schon zu genüge. Da wird dann über Ameisen, Stauden und allerlei anderen Krimskrams fabuliert. Und wahrscheinlich wird dieser nicht viel anders, denn was sonst, sollte man schon in einen Gartenblog schreiben? Aber wer weiß? Vielleicht, aber nur vielleicht, könnte sich aus diesem Blog auch etwas ganz Besonderes entwickeln.

Doch zunächst zu den Vorraussetzungen:
Garten vorhanden seit: April 2010
Gartenstandort: In einer Kleingartenanlage
Größe: etwa 200m²
Status der Besitzerin: 27, Gartenanfängerin, Vorstandsmitglied

Ganz richtig, ein Kleingartenverein. Und ich bin auch noch Vorstandsmitglied. Dies ist der Beginn des zweiten Gartenjahres und ich habe viel vor. Es verspricht interessant zu werden, schließlich darf samstags nachmittags der Rasen nicht gemäht werden und der Gehweg muss grundsätzlich von Unkraut befreit werden. Nunja, außerdem halte ich nicht viel von geharkten Beeten. In der Hinsicht bin ich dann doch etwas unkonventionell. Mal abgesehen davon, dass ich den Altersdurchschnitt der Gartenpächter beträchtlich senke. Mal schauen, was das Jahr so bringt.

Warum ich so einen Blog ausgerechnet im Januar anfange? Naja, es ist Januar... der erste Monat im Jahr. Außerdem war ich heute zum ersten Mal dieses Jahr im Garten und... er lebt noch! Naja, das Meiste jedenfalls. Doch mit diesem Gartenbesuch hat mein Gartenjahr nicht angefangen. Viel mehr begann es mit einer Bestandsaufnahme meiner Sämereien und einer Bepflanzungsplanung, die sicherlich noch häufiger über den Haufen geschmissen wird.
In den Fokus geriet dabei das Tütchen mit den Physalissamen, auch unter Andenbeere bekannt. Letztes Jahr hatte ich einen ersten Versuch mit der Andenbeere gestartet, doch schon als die kleinen Pflanzen im Mai ins Beet kamen, führte ich ein entmutigendes Gespräch mit meiner Gartennachbarin, einer über 80 Jahre alten Dame, die ihren Garten schon seit mehr als 40 Jahren bestellt. Ich habe beschlossen, sie als meine Mentorin und Ersatzoma zu adoptieren. (Wenn ich in dem Alter noch so rüstig bin, kann ich mich glücklich schätzen.)
Doch zurück zu den Andenbeeren: Tante Lieschen, wie ich sie in diesem Blog einmal liebevoll nennen möchte, sagte mir, dass auch sie es mit den Andenbeeren schon einmal probiert hätte und dass diese einfach zu spät reifen würden. Sie konnte gerade mal 2 oder 3 Beeren ernten. Und tatsächlich, es wurde September, die mittlerweile zu Sträuchern herangewachsenen Pflanzen hingen voll mit Beeren, doch sah es nicht so aus, als würden sie noch rechtzeitig reif werden. Tante Lieschen sollte recht behalten. Mein Mann aber, der Andenbeeren sehr gerne isst, informierte sich in den Weiten des Internets und las den Tipp, die Pflanzen abzuschneiden und in einer Vase in einen frostfreien Raum zu stellen, damit die Beeren nachreifen können. Pflanzen? Vase? Die meinten wohl riesen Gestrüpp und Putzeimer!
Ende September rissen wir also die Sträucher aus der Erde und zogen sie wie Schleier den ganzen Kilometer bis zu unserer Wohnung hinter uns her. Dort stellten wir sie ins Wohnzimmer, das danach aussah wie ein Dschungel. Trotzdem - ein voller Erfolg! Die Physalis reiften tatsächlich noch nach - sie schmeckten nur etwas sauer, weil die Sonne fehlte.
Meine Lösung für dieses Jahr: Ich ziehe sie einfach schon diesen Monat vor. Stichtag zum säen ist der 19. Januar. Warum ausgerechnet der 19. Januar? Weil mein Gartenkalender (meine erste gute Gartentat dieses Jahr, einen Gartenkalender besorgen) sagt, dass am 19. Januar eine gute Pflanzzeit ist. Genau genommen beginnt die Pflanzzeit um 20:30 Uhr am 17. Januar und endet am 30. Januar um 15:05 Uhr, wobei der Mond am 18. + 30. Januar am Knoten steht und am 22. Januar in Erdnähe ist und damit die Zeit ungünstig ist für Saat und Pflanzung.
Dass die Nähe des Mondes zur Erde sich auf die Aufzucht von Pflanzen auswirken könnte (Anziehungskräfte und so) kann ich noch nachvollziehen, aber wieso informiert mich der Kalender darüber, in welchem Tierkreiszeichen der Mond gerade steht? "Hallo Kohlrabi ich bin Erbse und geboren, als der Mond gerade im Tierkreiszeichen Widder stand. Welches Tierkreiszeichen bist du? Vielleicht passen wir in der Suppe ja zusammen..."
Irgendwelche Ideen?
Für Vorschläge die Andenbeeren betreffend bin ich auch immer offen. :)
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