Donnerstag, 14. Juli 2011

Effektive Mikroorganismen Teil 2

Nachdem mein Versuch, effektive Mikroorganismen mit einem Blumentopf zu sammeln, leider nicht funktioniert hat, kann ich nun voller Freude verkünden: Ich habe ein Holzkästchen gefunden und den Versuch nochmals gestartet. Der Versuchsaufbau blieb der selbe, nur dass ich statt des Blumentopfes ein Spandöschen genommen habe. Und diesmal hat das Sammeln der effektiven Mikroorganismen auch funktioniert. Als ich das Kästchen nach fünf Tagen in Laub und Erde wieder ausgebuddelt habe, hatte sich ein schöner weißer Schimmel auf dem Reis gebildet. In dem Schimmel wohnte zwar ein einzelner Wurm, doch den fischte ich einfach heraus. Der Geruch des Reises war nicht unangenehm.  Er roch nicht nach Schimmel, wie man ihn eigentlich kennt, sondern eher ein wenig säuerlich. Nicht rottend, sondern eher gärend. Das befand ich einfach mal für sehr gut.
Natürlich kann man mit so wenig Schimmel nicht viel anfangen, deswegen musste die Kultur vermehrt werden. Und das geht folgendermaßen: Man wiegt den geschimmelten Reis und fügt die selbe Menge an Rohrohrzucker (den, in dem die Melasse noch drin ist) hinzu. Das ganze wird dann, am besten mit Einweghandschuhen, mit den Händen so lange durchgematscht, bis es eine sirupartige Konsistenz hat.
Ich muss gestehen, diese Arbeit war ein wenig ekelig, es klebte ganz schön, aber auch seltsam befriedigend. Ich fühlte mich in die Zeit zurückversetzt, als man als Kind noch ungestraft mit Allem rummanschen konnte. Wahrscheinlich wäre das genau richtig für Kinder gewesen. Die würden das Experiment bestimmt auch spannend finden.


Aber ich schweife ab. Wenn die Masse also schön durchgeknetet ist und die Konsistenz von dickem Sirup oder flüssigem Honig hat, wird sie in eine Flasche gefüllt. Die Flasche habe ich mit einem doppelt gefalteten Papiertaschentuch und einem Gummiband verschlossen. Das ist wichtig, damit kein Luftaustausch stattfindet, der Überdruck sich aber trotzdem abbauen kann. Die Mikroorganismen im Reis fangen jetzt nämlich an, den Zucker zu fressen und erzeugen dabei Kohlenstoffdioxid. Dieser ist schwerer als die Luft und legt sich über die EM-Masse. Das muss sein, damit kein Sauerstoff heran kommt. Sauerstoff ist nämlich für unsere EM unverträglich. Im Grunde findet also eine Gärung statt.
Ursprünglich und nach der eigentlichen Anleitung, wurde die Masse nicht in eine Flasche gefüllt, sondern in einen Tonkrug, der dann mit Papierhandtüchern oder Seidenpapier verschlossen wurde. Einen passenden Tonkrug hatte ich nicht zur Hand, aber das Prinzip ist in der Flasche das selbe.
Die Masse muss nun sieben Tage lang an einem möglichst dunklen Ort bei 18-23°C gären, damit sich die Mikroorganismen gut vermehren können.


Meine Flasche ist Sonntag so weit. Wie es dann weitergeht, werde ich euch hier beschreiben.

So, nun aber noch etwas Anderes. In meinen Garten hat sich vor ein paar Tagen ein seltsames Tier verirrt:



So eine große schwarze Hummel hatte ich zuvor noch nie gesehen. Und das Brummen. Hui. Als sie auf mich zugeflogen kam und nur fünfzig Zentimeter vor meinem Gesicht in der Luft stehen blieb, wurde mir doch etwas bange.
Aber schön war sie. Die metallisch blau gläzenden Flügel, die sie beim Nektarsammeln von sich spreizte. Ich war fasziniert.
Mittlerweile habe ich herausgefunden, dass es wahrscheinlich keine Hummelart war, sondern eine Holzbiene. Sicher bin ich mir jedoch nicht. Aber vielleicht hat ja von euch jemand auch schon mal Bekanntschaft mit ihr gemacht und weiß mehr über dieses Tier. Dann würde ich mich über Informationen sehr freuen. Meinen Muskatellersalbei mochte sie anscheinend sehr gerne.

EM - Teil 1
EM - Teil 3 - Bokashi
EM - Teil 4 - Terra Preta

3 Kommentare:

  1. Das war bestimmt eine Holzbiene, bei mir war heuer auch schon eine! Der blaue Glanz ist wirklich besonders schön.
    LG, Katrin

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  2. Ich staune immer wieder über Deine Experimente! Wirklich sehr interessant, lehrreich und spannend!
    Herzlichst grüsst Dich
    Yvonne

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  3. Schöne Aufnahme von der Holzbiene, immer wenn ich mal eine sehe, habe ich die Digi nicht da. Nun kann ich sie mir ja bei Dir anschauen, gut getroffen.

    Was Du für Experimente machst unglaublich, sehr interessant, weiter so...

    LG Waltraud

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